
Textilfärbung

Textilfärbung kritisch betrachtet
Die Färberei ist ein kritischer Punkt der Textilherstellung. Zum einen werden hier wesentliche Eigenschaften des Textils wie Farbe, Stoff- und Oberflächenbeschaffenheit eingestellt. Zum anderen ist dieser Prozess mit starken Umweltauswirkungen behaftet. Das Färben von Textilien verbraucht viel Energie und Wasser und verursacht durch die Verwendung chemischer Farbstoffe und weiteren Ausrüstungsmittel toxisches Abwasser. Durch die Zertifizierung des Global Organic Textile Standard (GOTS) wird die gesamte Lieferkette inklusive Textilfärbung durchgängig und regelmäßig nach ökologischen und sozialen Standards geprüft. So auch unsere Färbereien in Barcelos und Vilharino, Portugal.

Wie funktioniert der Färbeprozess?
Bei der Textilfärbung werden wesentliche Eigenschaften des Textils wie Farbe, Stoff- und Oberflächenbeschaffenheit eingestellt. Sie ist Teil des Ausrüstungsprozesses.
Beim Färben wird das Rohmaterial zunächst gewaschen, um den Stoff von allen Verunreinigungen zu lösen und für den Farbstoff vorzubereiten. Für ein optimales Farbergebnis und eine gute Farbechtheit wird das Material – wenn nötig – gebleicht bzw. optisch aufgehellt. Textilien können in unterschiedlichen Beschaffenheiten gefärbt werden. Für eine einzigartiges Färbung, bei der jedes Textil einen eigenen Charakter erhält (wie beispielsweise Sweater FJORD) wird die Stückfärbung (garment dye) vorgezogen. Hier werden die Textilien erst fertig konfektioniert bevor sie einzeln gefärbt werden. Alternativ können ganze Stoffbahnen oder einzelne Garne eingefärbt werden. Im Anschluss erfolgt die Fertigstellung des Artikels.
Welche Farbstoffe gibt es?
Ein Farbstoff ist eine farbige Substanz, die durch chemische Bindung an der Faseroberfläche haftet. Je nach Faserart werden unterschiedliche Farbstoffe verwendet.
Die weit verbreitetsten Farbstoffe sind Reaktivfarbstoffe. Diese eigenen sich besonders für cellulosebasierte Fasern wie Baumwolle, Leinen oder Lyocell. Das synthetische Färbemittel besteht aus 2 Komponenten: Farbe und Bindungsträger. Reaktivfarbstoffe gehen eine kovalente Bindung mit den Cellulose-Molekülen der Faseroberfläche ein. Die sehr starke chemische Bindung ermöglicht eine nahezu permanente Färbung und weist eine sehr gute Farbechtheit auf. Eine Alternative zu den synthetischen Färbemitteln stellen natürliche Farbstoffe dar. Diese können pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs sein. Nach aktuellem Entwicklungsstand werden Naturfarbstoffe bislang weniger in der industriellen Produktion eingesetzt, da sie im Vergleich zu Reaktivfarbstoffen eine schlechtere Farbechtheit, Leuchtkraft und UV-Beständigkeit vorweisen.

Wie nachhaltig ist die Textilfärbung?