Wie ein Fair Fashion Sale auch nachhaltig funktionieren kann
30 % Rabatt klingen gut. Sale ist verlockend. Schließlich ist in Zeiten steigender Inflation auch Sparen angesagt. Doch was steckt wirklich dahinter, wenn sich Unternehmen wie SALZWASSER, die sonst eine strikte Anti-Sale-Philosophie verfolgen, plötzlich doch für die Prozentzeichen entscheiden? Und: Kann es einen nachhaltigen Sale überhaupt geben?
Konsum als Droge
Wer sich einmal mit den Vorgängen beschäftigt hat, die sich in unseren Köpfen beim Anblick von Sale-Schildern abspielen, weiß, dass das, was dann folgt, häufig wenig mit nachhaltigem Konsum zu tun hat. Durch Worte wie “Sale” oder “Sonderangebot” wird das Belohnungssystem unseres Gehirns aktiviert – wir glauben, eine besondere Chance wahrnehmen zu können.
Aktiv sind dabei dieselben Strukturen, die auch auf Suchtmittel reagieren und dafür sorgen, dass das Glücksgefühl Dopamin freigesetzt wird. Das wiederum ist häufig stark genug, jenes Kontrollzentrum zu “deaktivieren”, das sonst über Kauf oder Nichtkauf entscheiden. Die rationalen Prozesse, die sonst einem Kauf vorangehen sollten, kommen so teils gar nicht erst zustande.
Fast Fashion, ein bedenkliches Phänomen
Die Modebranche nutzt die neuronalen Effekte leuchtender Rabattzeichen geschickt für sich. Im Interview mit Fashion Changers erklärt Dr. Katia Vladimirova, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Genf und Gründerin von Sustainable Fashion Consumption, was wirklich hinter den großangelegten Rabatt-Aktionen konventioneller Modehäuser steckt:
“Sie [die Unternehmen] erwarten nicht einmal, ihre komplette Ware zum vollen Preis zu verkaufen. Sales sind Teil ihrer Verkaufsstrategie. Das gilt auch für Fast-Fashion-Konzerne. Dabei geht es um Produkte, die in der Regel ohnehin schon relativ günstig sind. Der Preis spiegelt die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen nicht wider. Sogar mit Rabatten machen Fast-Fashion-Unternehmen noch ordentlich Profit. Das geht nur, indem sie ihre Produktionskosten von Anfang an noch weiter nach unten treiben. Es ist ein sehr beunruhigendes Phänomen.“
Obwohl wir durch fair produzierte Kleidung nicht Teil des Fast Fashion-Phänomens sind, haben auch wir uns entschieden, in diesem Jahr zu mehreren Sale-Aktionen entschieden. Hier erklären wir, wieso:
Gründe für unseren Fair Fashion Sale und warum das nichts mit Fast Fashion zu tun hat:
Was muss getan werden?
Die Marke SALZWASSER steht für nachhaltigen und bewussten Konsum, für Kaufen, wenn nötig und Tragen, so lange wie möglich. Wir machen einen nachhaltigen Sale nur, wenn es unvermeidbar ist – etwa aus den oben genannte Gründen. Wichtig ist uns, dass das Produkt trotzdem wichtiger als der günstige Preis bleibt.
Ja, wir wünschen uns, dass viele Menschen unsere Teile tragen und damit zu einem Wandel in der Modeindustrie beitragen. Aber wir wünschen uns auch, dass Konsum allgemein bewusster stattfindet. Deswegen gilt auch bei roten Rabattzeichen unser Motto: Focus on the essential. Kauf Teile, an denen du lange Freude haben wirst. Die Frage, wieviel Kleidung man überhaupt braucht, lässt sich mit dem Konzept einer Capsule Wardrobe beantworten.
So geht auch Sale-Kauf nachhaltig. Etwa, wenn du schon lange über den Kauf eines SALZWASSER-Lieblingsstücks nachgedacht hast und dich jetzt wegen des Sales dafür entscheidest. Im Vordergrund steht dann nicht die kurzfristige Freude über einen guten Fair Fashion Deal, sondern bei jedem Tragen erneut die Freude über ein hochwertiges Lieblingsteil. Und diese Freude ist dann wirklich nachhaltig.
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