Wieso ein Shirt für 45 € günstiger ist, als eines für 5 € – die Cost per Wear-Formel
Der Ausdruck Cost per Wear meint, wie viel ein Kleidungsstück pro einzelnem Tragen kostet – und erklärt, wieso ein vermeintlich günstiges Shirt sehr viel teurer sein kann, als es zunächst scheint.
"Was, über 40 € für ein T-Shirt? Für das Geld kann ich mir ja woanders vier Stück kaufen." Diese Reaktion auf unsere Preise ist für uns keine Seltenheit. Und vielleicht hast auch du dir beim Scrollen durch unseren Online-Shop genau das gedacht. Doch wir bei SALZWASSER sind uns sicher, dass Kleidung nur dann wirklich fair sein kann, wenn alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten fair entlohnt werden. Unser Ziel ist es, für den wahren Wert von Kleidung zu sensibilisieren – und für die zahlreichen Arbeitsschritte, die geschehen, bevor du ein fertiges Shirt in der Hand hältst. Nachhaltiger Konsum meint auch, dir beim Kauf zu überlegen, wie du ein Teil kombinieren kannst. Oder, um es etwas plakativer zu sagen: Wirst du das Teil mindestens 30 Mal tragen? Nur ein klares Ja sollte dann zu einem Kauf führen.
Cost per Wear: Der wahre Wert von Kleidung
Doch nicht nur aus ökologischen und sozialen Aspekten macht der Kauf von Fair Fashion Sinn. Fair hergestellte, hochqualitative Kleidung kann unterm Strich sogar aus ökonomischer Sicht sinnvoll sein. Das Sprichwort “Wer billig kauft, kauft zweimal” geht auf den englischen Sozialreformer John Ruskin zurück und hat auch mehr als hundert Jahre nach dessen Tod noch Gültigkeit. Moderner gerahmt wird dieser Gedanke von der Cost per Wear (CPW)-Formel, die übersetzt die “Kosten pro Tragen” beschreibt. Bei der Cost per Wear-Formel wird der Preis des Kleidungsstücks durch die Anzahl der Male geteilt, die du es tragen wirst. Doch für die Cost per Wear ist nicht nur wichtig, ob das Kleidungsstück wirklich deinem Geschmack entspricht und du viele Möglichkeiten hast, es zu kombinieren. Auch die Qualität des Kleidungsstücks spielt eine Rolle. Angenommen, du kaufst ein Shirt für fünf Euro und ziehst es 10 mal an, bevor du merkst, dass es wohl doch nur ein Trendteil war oder es so aus der Form geraten ist, dass du es aussortierst. Dann entspricht die Cost per Wear-Summe 50 Cent. Zum Vergleich: Wenn du ein Shirt für 40 Euro kaufst und dieses als Teil deiner Capsule Wardrobe für fünf Jahre einmal pro Woche trägst, liegen die Cost per Wear bei gerade einmal 16 Cent.
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Langfristig denken
Das oben genannte Beispiel macht deutlich: Beim nachhaltigen Kleidungskauf geht es auch darum, langfristig zu denken. Als kleine Cost per Wear-Übung kannst du dir etwa überlegen, wie teuer einzelne Käufe in deinem Kleiderschrank tatsächlich waren – und dir natürlich beim nächsten Kleidungskauf überlegen, wie diese Rechnung bei deinem Wunschteil aussehen könnte. Die Cost per Wear-Formel ist deswegen eine praktische Hilfestellung, um deinen Konsum so zu gestalten, dass Natur und Geldbeutel geschont werden. Wie viel Kleidung man wirklich braucht, erklären wir außerdem hier.
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