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Felix Gänsicke - Wasserfotograf und -videograf

Nina Kegel

Nachhaltigkeits-Expertin im Bereich bewusster Konsum und umweltgerechtes Leben

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Wasser ist sein Element, Video sein Format – durch beeindruckende Filme bringt Felix Gänsicke beides zusammen. Seine Arbeit führt ihn dafür um die ganze Welt.

Wenn man Felix’ Videos ansieht, würde man am liebsten alles stehen und liegen lassen und ans Meer fahren. Es ist eine gute Art der Sehnsucht, die sich beim Ansehen seiner Videos breitmacht. Gleichzeitig zeigen seine Aufnahmen die Natur in ihren Extremen: Vom Senegal bis nach oben in Grönland hält er durch Bewegtbild fest, was die Erde zu bieten hat. Wir haben mit ihm über seine größten Leidenschaften – Filmen & Wellenreiten – gesprochen.

Wasserfotograph Felix-Gaensicke. Foto: Erik Gross

Hej Felix, du und deine Arbeit scheinen erst durchs Meer zu funktionieren. Wie kam es zu der Leidenschaft fürs Wasser?

Ich hab mit Windsurfen angefangen, als ich 13 war. Dann wollte ich immer mal Wellenreiten ausprobieren, wusste aber gar nicht, dass das an der Ostsee geht. Einer aus meiner Parallelklasse hat mich dann das erste Mal mitgenommen. Da bin ich dann auf einem BIC-Plastikbrett mitten auf der Ostsee herumgetrieben, mitten im Sturm, und wusste überhaupt nicht, wohin mit mir. Aber ich fand’s total geil. Von da an sind wir immer zusammen los. Im nächsten Jahr und die darauffolgenden dann immer nach Frankreich, immer mehr und mehr. Dann hab ich mit dem Windsurfen aufgehört, weil ich mich nur noch dem Wellenreiten widmen wollte – und weil Windsurfen so eine riesige Materialschlacht ist, da hatte ich irgendwann keine Lust mehr drauf.

Und wie hängt das Wellenreiten mit deiner Leidenschaft für Videografie zusammen?

Mein Hobby ist immer intensiver geworden. Ich habe mich dem Wellenreiten, dem Meer verschrieben. Irgendwann haben wir dann angefangen – wie das wahrscheinlich jeder egozentrische Surfer macht – uns gegenseitig zu fotografieren und zu filmen, weil wir einfach wissen wollten, wie man aussieht, was man verbessern kann usw. Über den Suf-Shop hier in Rostock, der auch Festivals gemacht hat, habe ich dann meine ersten Festivalfilme gemacht. So bin ich da reingerutscht. Eigentlich habe ich Psychologie studiert, aber nach dem Bachelor wollte ich mich dem Filmen richtig widmen und schauen, ob das funktioniert. Direkt nach dem Studium habe ich angefangen, Vollzeit selbstständig zu arbeiten und das hat dann sehr gut geklappt. Wasser- und Surf-Fotografie ist nach wie vor meine Leidenschaft. Ich mache auch die Fotografie am liebsten im Wasser – mit Flossen und Unterwassergehäuse, aber mein Haupteinkommen bestreite ich durch Werbevideos, die zwar oft auch Outdoor, aber nicht unbedingt im Wasser sind.

Fotos, die Lust auf Meer machen. Foto: Felix Gänsicke

Wie sieht deine Arbeit heute genau aus?

Ich hab lange für AIDA gearbeitet, bin dafür um die ganze Welt geflogen. Das war sehr krass und ein großes Sprungbrett, aber irgendwann habe ich für mich beschlossen, dass ich das ökologisch – gerade als Surfer – überhaupt nicht vertreten kann. Heute habe ich vor allem viel mit Tourismus zu tun, z.B. mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern. Das heißt, ich muss kaum reisen, um zu arbeiten.

Nebenbei mache ich noch andere Projekte, wie z.B. Beyond, eine Doku, für die ich in Westafrika war – von Marokko bis in Senegal. Letztes Jahr habe ich außerdem für einen Spielfilm Wasserkamera gemacht. Das war auch super spannend, weil wir da in allen möglichen Wetterlagen auf der Ostsee gefilmt haben. Letztes Jahr war ich für eine Doku über eine Umweltthematik auch auf Grönland, das war auch sehr spannend. Außerdem mache ich zusammen mit einem kleinen Kollektiv – binsurfen – eigene Projekte, z.B. unser Magazin Pulk. Und vor kurzem habe ich mit einem Freund einen Film über die marokkanische Kultur und das Surfen dort gedreht, das war auch sehr spannend.

Das klingt alles sehr aufregend. Hast du bei all den spannenden Projekten auch ein persönliches Highlight?

2015 haben wir unseren Kaltwassersuffilm gedreht, Headache, der hatte auf jeden Fall einen sehr langen Atem. Generell, weil das so viel Aufwand war und auch durch die Tour, die wir hinterher durch Kinos in ganz Deutschland gemacht haben. Die war komplett ausverkauft und das Feedback war großartig – das war einfach sehr cool. Auch das auf Grönland war cool, allerdings ist der Anspruch ab die eigene Arbeit jetzt so hoch geworden, dass es schwer ist, das zu genießen. Damals, als wir den Film gemacht haben, sind wir einfach losgezogen und haben nebenbei den Film gemacht. Da war der Anspruch zwar auch hoch, aber wenn es professioneller wird, nimmt dir das auch die Leichtigkeit in der Herangehensweise.

Fotos, die Lust auf Meer machen. Foto: Felix Gänsicke
Fotos, die Lust auf Meer machen. Foto: Felix Gänsicke

Hast du schon Pläne für neue Projekte?

Seitdem wir Headache gemacht haben, will ich unbedingt noch einen zweiten Film machen, der daran anknüpft. Auch einfach, weil die Gruppe damals so super war und wir auch alle gute Freunde geblieben sind. Wenn ich darüber nachdenke, wo ich so hin will mit meiner Arbeit, will ich grundsätzlich aber mehr in Richtung Umweltschutz gehen. Mein Großvater war Ornithologe, hat sich sehr für den Vogelschutz hier in Mecklenburg-Vorpommern starkgemacht und das finde ich total spannend. Auf der anderen Seite ist mein Element eher das Wasser und darum will ich es hinbekommen, dass ich weniger Werbeaufträge machen muss und mehr Projekte machen kann, die Richtung Umweltschutz und Wasser gehen. Das ist einfach mein absolut liebstes Arbeitsterrain. Das macht mich glücklich.

Was bedeutet Salzwasser für dich?

Im Salzwasser, oder Wasser allgemein zu sein, surfen zu sein oder mit der Kamera unterwegs zu sein, ist für mich immer ein absolutes Gefühl von – Freiheit ist ein doofes Wort, weil das so überbenutzt wird, aber Unbeschwertheit vielleicht eher. Wenn ich im Wasser bin, dann ist mein Kopf schwerelos. Dieses Gefühl kriege ich nirgendwo anders. Vor allem im kalten Salzwasser ist es besonders, weil man eben diesen Kälteschock-Faktor noch dazu bekommt. Das ist der größte Reiz für mich daran. Dieses Gefühl, wenn man im Wasser ist und dann aus dem Wasser kommt – diese innere Zen-Stimmung.

Fotos, die Lust auf Meer machen. Foto: Felix Gänsicke

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