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Lars Jacobsen – Waves & Woods Chefredakteur

Waves & Woods-Chefredakteur Lars Jacobsen über die Leidenschaft für Print, Wellenreiten und dafür, Menschen zu inspirieren. 

In unserem Hamburger Ladenbüro liegt seit wenigen Tagen neben weichen Shirts und warmen Strickpullovern auch ein ganz besonderes Printprodukt: die Waves & Woods. Oder auch: Dein Magazin, wenn du dich fürs Surfen, nachhaltige Reisen, für Outdoor-Abenteuer und Kunst interessierst. Und dich für besondere Fotos und eine hochwertige Ästhetik begeisterst. Wir haben Chefredakteur Lars Jacobsen getroffen.

Waves & Woods. Foto: Lars Jacobsen

Hej Lars, schön, dass du dir Zeit für uns nimmst! Schließlich ist die als Herausgeber und Chefredakteur von Waves & Woods vermutlich ein knappes Gut. Was genau sind dort deine Aufgaben?

Hi Jan, danke, dass ich bei euch ein bisschen über das Heft erzählen darf! Und ja, so richtig langweilig war mir schon lange nicht mehr. Meine Aufgaben sind recht vielfältig und splitten sich in mehr oder weniger zwei Bereiche. Zum einen ist da die klassische Verlagsarbeit. Man muss sich um den Vertrieb, die Druckerei, den Versand, die Buchhaltung, etc. kümmern. Zum anderen ist da die eigentliche Arbeit, um ein Magazin überhaupt bis zur Druckerei zu bekommen. Sprich, Geschichten produzieren, Fotografen und Autoren koordinieren, mit dem Team das Heft-Konzept und Layouts besprechen, Anzeigen-Vermarktung, etc. Die Arbeit ist wirklich vielfältig, aber genau das macht es auch nach so langer Zeit immer noch interessant.

Du gibst dein Magazin im Selbstverlag heraus. Wieso hast du dich trotz dieses Mehraufwandes dafür entschieden?

Ich habe viele Jahre im b&d Verlag in Hamburg für das SURFERS Magazin gearbeitet. Die Arbeit dort im Verlag hat immer einen Riesenspaß gemacht und ich bin meinem damaligen Chef bis heute sehr dankbar für die Chance und das Vertrauen, das man dort früh bekommen hat. Irgendwann war es aber an der Zeit sich loszulösen und das eigene Projekt auf die Beine zu stellen. Ich wollte komplett unabhängig von einem Verlag arbeiten, selber entscheiden, welches Format und welches Papier das Mag haben soll und wo wir es verkaufen, mit wem wir zusammenarbeiten, von wo wir arbeiten, etc. Dieser Schritt brachte eine Menge Mehraufwand, Risiko und Verantwortung mit, aber auch absolute Freiheit in dem, was wir da heute machen können.

Eine Frage ist dabei aber wohl unvermeidlich: Die Auflagen fast aller Printprodukte gehen zurück, Redaktionen setzen mehr und mehr auf online. Wieso du nicht?

Weil wir fest daran glauben, dass Print so schnell nicht aussterben wird, wenn man mit Print einen Gegenpol zu dem ganzen Online-Thema schafft. Ich sehe Print ein bisschen wie die gute, alte Vinyl-Schallplatte, die auch heute noch eine Fan-Base hat. Viele Menschen suchen heute nach einem kleinen Digital-Detox und genau da hat Print seine Stärke. Mal wieder mit einem gedruckten Magazin auf der Couch sitzen, Tee oder Kaffee schlürfen und einfach mal das Smartphone links liegen lassen… Und jetzt starten wir in das siebte Jahr, also, toi, toi, toi, soweit scheinen wir mit dem Bauchgefühl recht zu haben… 

Waves & Woods. Foto: Lars Jacobsen


Beim Lesen der Waves & Woods gerät man schnell in Tagträumereien. Job kündigen, auswandern, am Meer leben.
Aber was wünschst du dir wirklich von deinen Leser:innen?

Dass sie ehrlich gesagt genau das machen, wenn es ihr großer Wunsch ist! Warum auch nicht, viele Firmen erlauben ja heutzutage das Arbeiten von zu Hause. Daher, warum also nicht das zu Hause dahin verlegen, wo man seine Zeit verbringen will? Und tatsächlich haben wir schon einige Mails von Lesern bekommen, die meinten, dass sie gerade den Job gekündigt, den Van vollgeladen haben und sich nun auf die Reise ihres Lebens machen. Solche E-Mails sind eine große Motivation und Bestätigung.

Der Van-Life-Hype wird ja vor allem auch durch Social Media extrem angetrieben. Was hältst du von diesem Trend? Ankurblung des Massentourismus oder zurück zur Wertschätzung der Natur?

Am Ende kurbelt der Trend sicher ein Stück weit den Massentourismus an, aber gerade Leute, die das Thema Van-Life für sich entdeckt haben, sind auch eher sensibilisiert gegenüber der Umwelt. Daher finde ich den Trend Van-Life auf jeden Fall um einiges besser als den Trend Kreuzfahrten. Aber ich bin gespannt, wie sich der Wohnmobil-Markt in den nächsten Jahren verhält. Ich glaube ja, dass man demnächst sehr viele gebrauchte Wohnmobile zu sehr günstigen Preisen auf den Online-Portalen finden wird. 

Für dich selbst ist der naturverbundene Lifestyle allerdings mehr als eine kurze Phase. Wie wurde SALZWASSER zu deinem Element?

Ich bin damals im Surfshop meiner Eltern aufgewachsen. Besser gesagt war es ein Windsurf- und Reitshop, eine wirklich spezielle Mischung, die ich so nie wieder gesehen habe. Vielleicht kommt daher aber auch das Konzept von Waves & Woods, wenn ich genauer drüber nachdenke. Aber so war der Kontakt zumindest zum Boardsport und dem Element Wasser schon früh gegeben. Mein Bruder brachte mich dann irgendwann zum Wellenreiten. Ab da war es um mich geschehen…

Du arbeitest seit 1999 in der Surf-Medienbranche. Inwiefern hat sich diese in den letzten 23 Jahren besonders verändert?

Da hat sich natürlich sehr viel verändert. Zum einen bei der Arbeit selbst. Wir haben damals stundenlang über dem Leuchttisch gehangen, um dort die Fotoauswahl für die einzelnen Geschichten an Hand von Dias zu machen, die uns die Fotografen aus der ganzen Welt per Post in die Redaktion geschickt haben. Dann aber auch am Verständnis fürs Wellenreiten selber. Früher musste man jedem erklären, dass wir nicht das Surfen mit dem Segel in der Hand meinen, sondern nur das mit dem Brett, wie vor Hawaii. Heute kennt eigentlich jeder den Unterschied und die Szene ist natürlich inzwischen um einiges größer geworden und dank der Digitalisierung sind viele Arbeitsschritte viel unkomplizierter geworden.

Waves & Woods. Foto: Lars Jacobsen

Gerade erst ist die 30. Ausgabe der Waves & Woods erschienen. Welche Geschichte daraus inspiriert dich am meisten?

Bei einer Story handelt es sich um einen Roadtrip zweier Freunde, die mit alten Motorrädern den sogenannten „Death Acre“ entlang der Küste Angolas durchqueren wollen. Sie erleben ein riesiges Abenteuer und trotz all der Strapazen, die sie dabei durchleben, wollte ich selbst sofort los und mit ein paar Freunden auf Tour gehen.

Focus on the essential ist das Motto von SALZWASSER ebenso wie von Waves & Woods.

Was ist für dich ganz persönlich das Wesentliche? Das Wesentliche für mich bei dem ganzen Projekt ist, ein Produkt zu schaffen, das Leute positiv beeinflussen kann und einem selbst (und hoffentlich auch dem großartigem Team, das wir haben) auch nach so vielen Jahren noch wahnsinnig Spaß macht.

Danke für das Gespräch! Wir wünschen dir weiterhin ganz viele inspirierte Waves & Woods-Leser:innen.



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Weiterlesen im Magazin:

Tim Wendrich

Mehr Wertschätzung für die Dinge, die uns umgeben. Durch seine Handarbeit schafft Tim Wendrich genau das für den Rohstoff Holz & die Produkte, die daraus entstehen. Tim ist Fotograf & Holzwerker - wir haben ihn in seiner Werkstatt in Ottensen (Hamburg) besucht & ihn beim Bau von Holzrahmen für die Prints im SALZWASSER Ladenbüro (Kampstr. 12, Hamburg) begleitet. Was bei uns nach dem Besuch hängen geblieben ist: es braucht viele einzelne Schritte, um einen Holzrahmen zu bauen & Holz ist für Tim ein sehr edler Rohstoff, den er schätzt & niemals verschwendet. Von dieser Wertschätzung brauchen wir mehr - auch im Bereich der Textilien & der Ressourcen, die dafür verbraucht werden.⁠ An einer höheren Wertschätzung arbeiten wir gemeinsam mit euch & Freunden wie Tim Wendrich.⁠

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Julia Ochs

Julia Ochs lebt und arbeitet als Fotografin in Stuttgart. Ihre Arbeiten sind geprägt von ihrer tiefen Verbundenheit zur Natur, insbesondere dem Ozean. Nach ihrem Studium an der Hochschule der Medien kehrte sie dem Stadtleben für vier Jahre den Rücken. Australien, England und Portugal nannte sie in dieser Zeit ihr Zuhause. Das Meer immer vor der Tür. Im Gepäck eine Kamera und ein Surfbrett. Heute hat die Fotografin ihre Basis wieder in Stuttgart. Doch die Faszination für das Element Wasser bleibt. 

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Dein Winter mit SALZWASSER!