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Maya Sauer – deutsche Meisterin im Rapid Surfing

Nina Kegel

Nachhaltigkeits-Expertin im Bereich bewusster Konsum und umweltgerechtes Leben

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Auf Sri Lanka stand Maya vor 11 Jahren das erste Mal auf dem Board, 2023 wurde sie deutsche Meisterin im Rapid Surfing.

Maya ist das, was man so schön als “rising star” beschreibt. Die 24-Jährige ist spätestens seit ihrem Titel im Vorjahr kaum noch aus der deutschen Surfszene wegzudenken und wird vor allem für junge Surferinnen zum wichtigen Vorbild. Wir haben mit Maya über den Beginn ihrer Leidenschaft, das Leben als Surferin in München und darüber gesprochen, wie Frauen die Surfszene verändern. Vor allem eins wurde nach dem Gespräch klar: Eine sympathischere Vertreterin unseres liebsten Sports und eine begeistertere SALZWASSER-Ambassador könnte es kaum geben.

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Hey Maya, das Surfen ist heute wohl kaum mehr aus deinem Leben wegzudenken, aber wie bist du überhaupt dazu gekommen?

Ich bin in Singapur aufgewachsen, deswegen haben wir oft auf Bali oder in Sri Lanka Familienurlaub gemacht. Dort habe ich dann viele Leute surfen gesehen, fand es total cool und wollte es unbedingt auch machen. Mit 13 habe ich dann angefangen und es hat mir sofort mega Spaß gemacht. So richtig weiß ich aber nicht mehr, wie das kam, weil in meiner Familie damals noch niemand gesurft hat. Als wir dann nach Deutschland gezogen sind, war ich immer klassisch in den Sommerferien in Frankreich – wie man das halt so als deutsche landlocked Surferin macht.

Und mittlerweile hast du deine ganze Familie mit dem Surf-Fieber angesteckt?

Ja, aber das hat richtig lange gebraucht. Meine Eltern wohnen jetzt in Lissabon und als mein Papa in den Ruhestand gegangen ist, wollte er auch noch etwas Neues lernen. Dann hat er mit Anfang, Mitte 60 angefangen zu surfen und macht das mega gerne – und wahrscheinlich häufiger als ich [lacht]. Meine Mama und mein Bruder haben mittlerweile auch angefangen damit.

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Für dein Sportwissenschaftsstudium bist du nach München gezogen. Wie lebt es sich als Surferin in München?

Als ich 2018 nach München gezogen bin, wollte ich mich unbedingt am Eisbach versuchen, weil ich dachte, das ist besser als gar nicht zu surfen. Richtig angefangen mit Flusssurfen habe ich aber eigentlich erst, als Corona losging und man gar nicht reisen konnte. Inzwischen macht es mir mega viel Spaß am Eisbach, aber für mich ist es trotzdem noch mal was anderes, weil die Welle ja immer gleich ist. Es fühlt sich für mich eher ein bisschen an, wie wenn man in den Skatepark geht und da eben seine Freunde trifft. Aber es ist für mich auf keinen Fall ein Ersatz für das Meer.

Das klingt, als würde es in München eine eingeschworene Surf-Community geben?

Ja. Es gibt zwar inzwischen so viele Surfer in München, aber die Leute, die regelmäßig in Eisbach gehen, kennen sich schon untereinander – das ist eine ganz eigene Community. Klar gehöre ich da irgendwie dazu, weil ich auch viel im Eisbach bin, aber andererseits bin ich dann auch immer am Meer unterwegs.

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Foto: Kirsten Frank

Du machst dich öffentlich immer wieder für Frauen in der Surfszene stark. Wie hast du diese Entwicklung in den letzten paar Jahren erlebt?

Vor allem am Eisbach ist es mega cool, so eine schnelle Entwicklung zu sehen. Als ich 2018 angefangen habe, gab es schon eine Gruppe an Mädels, die hatten es damals richtig schwer da reinzukommen. Da wurde wirklich gesagt: „Du bist eine Frau, du hast hier nichts zu suchen.“ Ich habe wahnsinnig Respekt von ihnen. Seit ich angefangen habe, ist es immerhin ein wenig leichter, dort als Frau Fuß zu fassen. Trotzdem merkt man als Frau einfach, dass sich die Frauen eher zurückhalten, weil da so viele Männer sind. Aber in den letzten Jahren haben immer mehr junge Mädels angefangen, da zu surfen und auch wirklich krass surfen. Das hätte man sich vor einigen Jahren gar nicht vorstellen können und es ist mega cool, da zuzuschauen und zu sehen, wie sie andere dazu motivieren. Klar, es gibt immer noch Menschen dort, die einen nicht willkommen heißen oder Vorurteile gegen Frauen haben, aber es gibt eben auch immer mehr, die sich dagegen stellen.

Inwiefern hast du ganz persönlich diese Vorurteile zu spüren bekommen?

Es gibt schon noch einige Männer, die z.B. sagen: “Das ist ja irgendwie ein ganz guter Turn für eine Frau.“ Dabei kann man doch heutzutage wirklich nur noch den ersten Teil sagen und den zweiten einfach weglassen! Vor allem habe ich das Gefühl, dass Frauen sehr sexualisiert werden wegen ihrer Kleidung. Auch wenn man keinen Bikini, sondern einen Neo trägt, der eben super eng ist, merkt man schon, dass die Blicke dann an bestimmte Körperteile wandern und das ist echt unangenehm. Am Eisbach stehen die Leute ja direkt daneben – da sind teilweise Hunderte von Menschen, die da zuschauen –, deswegen fühlt man sich manchmal ein bisschen wie in einer Arena. Außerdem gab es schon öfter Vorfälle, dass sehr unangebrachte Fotos gemacht und sogar Frauen beim Umziehen fotografiert wurden. Gleichzeitig gibt es ein größeres Bewusstsein und immer mehr Frauen, die da wirklich Stellung beziehen. Eine hat zum Beispiel auf ihr Brett geschrieben: guter Turn für einen Mann. Das finde ich mega cool zu sehen – einfach, weil die Frauen zeigen, dass sie sich das nicht mehr länger gefallen lassen. Der Support untereinander wächst.

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Du hast vorhin schon angesprochen, dass immer mehr jüngere Mädchen mit dem Surfen anfangen. Was würdest du ihnen mitgeben?

Vor allem, dass sie solche Kommentare nicht an sich ranlassen dürfen. Der Sport ist so cool und es macht so viel Spaß und es wäre so traurig, wenn man sich das durch dumme Kommentare kaputt machen oder sich den Spaß daran nehmen lässt. Also ja: Einfach weitermachen und zeigen, was man kann.

Wie sehen deine Pläne für dieses Jahr aus?

Gerade bin ich erstmal in Dänemark, dann fahre ich für die ADHs nach Frankreich – da freue ich mich richtig krass drauf. Ich liebe es so, in Frankreich zu sein und so viele bekannte Gesichter zu sehen. Dann schaue ich mal, ob ich über den Sommer eher in Europa bleibe oder vielleicht auch noch mal einen Surftrip weiter weg mache. Ich würde sehr gerne wieder nach Indonesien, wenn es zeitlich passt, und dann im Spätsommer natürlich auf die Meisterschaft nach Frankreich. Also ganz viel Frankreich dieses Jahr [lacht], weil ich es da so schön finde.

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Würdest du sagen, dass Frankreich mittlerweile so dein nicht zweites, aber eher fünftes Zuhause geworden ist?

Ja, irgendwie fühlt es sich schon immer ein bisschen wie nach Hause kommen an, weil ich da seit so vielen Jahren regelmäßig hingehe und mich auskenne, so viele Leute kenne. Ich fühle mich da direkt wohl und könnte mir auch vorstellen, vielleicht mal ein paar Jahre dort an der Küste zu wohnen. Ein bisschen Französisch kann ich zumindest auch schon.

Dein Leben spielt sich viel am Wasser ab, deshalb darf eine Frage zum Schluss nicht fehlen: Was ist deine erste Assoziation mit SALZWASSER?

Da denke ich zuerst an euch! An hochwertige Klamotten, diesen geilen, dicken Stoff. Ich habe auch gleich diese Bilder von eurem Blog und von Instagram vor Augen: Küste, Natur, Naturverbundenheit, dieses Simple – eben, dass man gar nicht so viel braucht, um happy zu sein. Wenn man einfach ans Meer geht, an die Küste, dann reicht das eigentlich schon, um happy zu sein.

Vielen Dank für das Gespräch, Maya!

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