Warum sind Fische so wichtig für die Ozeane?
Im Diskurs über Umweltschutz spielen marine Ökosysteme und Artenvielfalt eine wichtige Rolle. Doch warum sind Fische so wichtig für die Ozeane?
Bereits 2006 warnte ein Forschungsteam davor, dass bis 2048 alle von der Fischerei genutzten Fischarten ausgestorben sein könnte. Nach einem 2021 erschienenen Bericht des WWF sind bereits jetzt ein Drittel aller Süßwasserfischarten vom Aussterben bedroht, allein 2020 sind 16 Arten ausgestorben. Die Zukunft der Ozeane scheint düster zu sein. Welche Rolle Fische dabei spielen und wieso es doch auch Hoffnung gibt.
Die Inhalte:
- Welche Bedeutung haben Fische im Ökosystem Meer?
- Wie funktioniert die Nahrungskette im Meer?
- Warum sind Fische gefährdet?
- Wie können Fische geschützt werden?
- Häufige Fragen
- Weiterlesen im Magazin
1. Welche Bedeutung haben Fische im Ökosystem Meer?
Das Meer ist ein komplexes Ökosystem, das aus den verschiedensten Lebensformen besteht – darunter Tangwälder, Krebse, Würmer, Seeotter, Küstenvögel und über 20.000 verschiedene Fischarten. Sie alle sind Teil der marinen Nahrungskette und sichern damit das Überleben aller Lebewesen im Meer.
Gerade Fische sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Meer. Die schätzungsweise 3,5 Billionen Fische im Meer unterscheiden sich dabei extrem in ihrem Aussehen: von Anglerfischen mit ihren Leuchtorganen auf dem Kopf, über Heringe, die nur im Schwarm anzutreffen sind, bis hin zum Walhai, dem größten aller Fische. Ganze 18 Meter lang kann dieser werden.
2. Wie funktioniert die Nahrungskette im Meer?
Intensive Fischerei durchdringt dieses Nahrungsnetz im Meer. Aber auch Klimaveränderungen tragen dazu bei, dass einzelne Fischarten minimiert werden, wodurch die Dynamik der Nahrungskette bzw. des Nahrungsnetzes in Ungleichgewicht gerät. Die Folgen sind vielfältig, drastisch und meist schlecht vorhersehbar. Oft profitiert beispielsweise das Phytoplankton von der verminderten Anzahl an Fischen. Sinken die übermäßig vermehrten Algen nach einer Algenblüte auf den Meeresboden, entstehen letztendlich Todeszonen ohne Leben. Aber auch Quallenplagen, menschlich beeinflusste Evolutionsentwicklungen einzelner Fischarten oder übersäuerte Meere können nur einige Folgen der Überfischung und der Klimakatastrophe sein.
Die gute Nachricht: Es ist gar nicht so einfach, Fische auszurotten. Verglichen mit Tieren auf dem Land ist eine Ausrottung viel schwieriger, denn Fische erzeugen mehrere Millionen Eier pro Jahr. Oft wird ab einer Überfischungsrate der Fischfang eingestellt, da es sich finanziell nicht mehr lohnt, dann kann eine langsame Erholung stattfinden. Ausnahmen gibt es auch hier, wie beispielsweise der Thunfisch, da dieser auf dem Markt stark nachgefragt wird. Insgesamt sind 33 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände überfischt, 60 Prozent sind maximal ausgenutzt.
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3. Warum sind Fische gefährdet?
Intensive Fischerei sorgt dafür, dass viele Fische vom Aussterben bedroht sind. Zudem tragen Klimaveränderungen wie steigende Wassertemperaturen dazu bei, dass einzelne Fischarten minimiert werden. Auch die Verschmutzung durch Plastikmüll bedroht viele Fische, die kleine Plastikteilchen fälschlicherweise für Nahrung halten. Infolgedessen gerät die Dynamik der Nahrungskette bzw. des Nahrungsnetzes in Ungleichgewicht. Die Folgen sind vielfältig, drastisch und meist schlecht vorhersehbar. Oft profitiert beispielsweise das Phytoplankton von der verminderten Anzahl an Fischen. Sinken die übermäßig vermehrten Algen nach einer Algenblüte auf den Meeresboden, entstehen letztendlich Todeszonen ohne Leben.
Zu weiteren Folgen der Überfischung zählen Quallenplagen und übersäuerte Meere. Und dieser Prozess ist bereits in vollem Gange: Durch die Aufnahme von CO₂ sinkt der pH-Wert der Meere und Fische und andere Meeresbewohner müssen mehr Energie aufbringen, die ihnen dann für Fortpflanzung und Wachstum fehlt.
4. Wie können Fische geschützt werden?
Zunächst die gute Nachricht: Fische erzeugen mehrere Millionen Eier pro Jahr und sind damit vergleichsweise gut darin, ihre Art zu erhalten. Gleichzeitig steigen die Bemühungen, die Artenvielfalt der Fische zu erhalten: Teil der Zielsetzung der Agenda 2030 ist es unter anderem, die Versauerung der Ozeane auf ein Mindestmaß reduzieren und ihre Auswirkungen bekämpfen. Zudem soll illegaler Fischfang und Überfischung eingedämmt werden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fördert über den Blue Action Fund unter anderem Projekte, die Meeresschutzgebiete aus- und aufbauen und nachhaltige Kleinfischerei stärken und setzt sich mit der Initiative "Save our mangroves now" für den Erhalt von Mangrovenwäldern ein. Weiter sind im Februar 2022 Managementpläne für die Schutzgebiete in der deutschen Ostsee in Kraft getreten, die den Schutz von Fischen und anderen Meerestieren garantieren sollen.
Fische und all ihre Mitbewohner im Meer sind auf unsere Hilfe angewiesen. Ein reduzierter Fischkonsum oder vollständiger Verzicht kann helfen, Fische zu schützen und damit aktiv etwas gegen die Klimakatastrophe zu tun. Auch ein nachhaltigerer Lebensstil im Allgemeinen hilft, Fische zu schützen: Mit dem Verzicht auf Plastik, Einsparungen des CO₂-Ausstoßes oder Bildungsarbeit kannst du mitbestimmen, wie die Zukunft aussieht! Du willst dich aktiv für Meeres- und Küstenschutz einsetzen? Dann ist der SALZWASSER e.V. genau das Richtige! #teamsalzwasser
Überarbeitete Version. Erste Version: Annina Arnold
5. Häufige Fragen zum Thema Fische
Weiterlesen im Magazin:
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