Wieso wir die Blue Carbon Strategy unterstützen
Blue Carbon ist der Grund dafür, dass marine Ökosysteme wie Mangroven eine enorm wichtige Rolle in Sachen Klimaschutz spielen. Wir erklären, was es damit auf sich hat.
Der Begriff Blue Carbon oder blauer Kohlenstoff bezeichnet Kohlenstoff, der in Ozeanen sowie Meeres- und Küstenökosystemen gespeichert wird. Diese maritimen Ökosysteme beinhalten lebende Organismen wie Mangroven, Salz- und Seegraswiesen, die Blue Carbon speichern. Dort verbleibt der Kohlenstoff nicht nur für einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte (wie z.B. bei Regenwäldern), sondern für Jahrtausende. Ein gesunder Ozean speichert dabei so viel Kohlenstoff wie kein anderes Ökosystem der Welt. Laut neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen erhalten Ozeane sogar 16 Mal mehr Kohlenstoff als die terrestrische Biosphäre.
Die Inhalte:
- Wieso ist Blue Carbon so wichtig?
- Wieso marine Ökosysteme die Erderwärmung zugleich aufhalten und beschleunigen
- Was muss getan werden?
- Meeresschutz – eine Win-win-Situation
- Fazit
- Häufige Fragen
- Weiterlesen im Magazin
1. Wieso ist Blue Carbon so wichtig?
Über die Hälfte des biologisch gespeicherten Kohlenstoffs ist nicht auf dem Land, sondern als Blue Carbon in und um die Ozeane gespeichert. Damit spielt Blue Carbon eine wichtige Rolle, um CO₂-Emissionen zu verringern und den Gehalt von Treibhausgasen in der Atmosphäre reduzieren. Doch auch, wenn der Schutz von marinen Ökosystemen eine extrem wichtige Maßnahme gegen die Erderwärmung ist, konzentrieren sich viele Maßnahmen erheblich mehr auf den Schutz von Regenwäldern. Auch SALZWASSER forstet gemeinsam mit The Generation Forest einen Generationenwald auf, doch wir haben uns vordergründig dem aktiven Schutz von marinen Ökosystemen verschrieben.
Geht es um Blue Carbon, kommt den grünen Flächen der Meere eine besondere Rolle zu. Mangrovenwälder, Salz- und Seegraswiesen machen etwas mehr als 0,5 Prozent der Meeresfläche aus, speichern aber bis zu 71 Prozent des in Meeren gespeicherten Kohlenstoffs. Sie sind ein Hotspot für Biodiversität und schützen die Küsten vor Extremwetter wie Überflutungen. Wie relevant ihre Aufgabe ist, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass 40 Prozent der Weltbevölkerung in einer Entfernung von 100 Kilometern zur Küste lebt. Alleine Mangroven, die sich vor allem in Süd-, Latein und Mittelamerika finden, reduzieren Überschwemmungsschäden um bis zu 29 Prozent.
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2. Wieso marine Ökosysteme die Erderwärmung zugleich aufhalten und beschleunigen
Gleichzeitig ist das Tempo, in dem marine Ökosysteme zerstört werden, extrem hoch, teils sogar bis zu viermal höher als die Zerstörung von Regenwäldern. Findet kein aktiver Schutz statt, könnten in den nächsten 100 Jahren 30 bis 40 Prozent der Gezeitensümpfe und Seegräser sowie fast alle bisher ungeschützten Mangroven verloren gehen.
Wie Klimaforscher Carlos M. Duarte im UNESCO-Podcast erklärte, können marine Ökosysteme für den Klimawandel sowohl eine extrem positive, als auch eine extrem gefährliche Rolle spielen: Werden sie zerstört, verlieren nicht nur zahlreiche Tierarten ihren Lebensraum. Gleichzeitig setzt sich das in ihnen gespeicherte CO₂ frei, welches die Erderwärmung noch weiter anfeuert. Jährlich entstehen so 20 bis 30 Prozent der Emissionen durch Verluste von CO₂-Speichern in Wäldern und Ozeanen. Alleine der jährliche Verlust der weltweiten Mangrovenwäldern um etwa zwei Prozent sorgen dabei nach wissenschaftlichen Schätzungen für bis zu zehn Prozent aller CO₂-Emissionen, die durch Abholzung freigesetzt werden. Weiter werden geschätzte 450 Millionen Tonnen Blue Carbon durch den jährlichen Verlust von Küstenfeuchtgebieten freigesetzt.
3. Was muss getan werden?
Forschende wie Duarte empfehlen dringend, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meeresfläche schützen. Klar ist: Ein sofortiger Schutz der verbliebenen Seegraswiesen, Sümpfe und Mangrovenwälder ist unabdinglich, um die Erderwärmung zu verlangsamen. Wichtig wäre, ein globales Budget nur für den Schutz und die Pflege von Küsten und marinen Ökosystemen einzurichten. Dieses solle dann etwa genutzt werden, um Schutzgebiete zu errichten, in denen Fischerei verboten ist. Auch die Rodungen von Mangrovenwäldern sowie übermäßige Düngung sollen damit ebenso reguliert werden wie die Bebauung von Küstenregionen. Weiter spielt die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme eine wichtige Rolle: So ist etwa die Bewässerung trockener Feuchtgebiete notwendig, um das Pflanzenwachstum dort wiederherzustellen.
4. Meeresschutz – eine Win-win-Situation
Bemühungen um den Erhalt mariner Ökosysteme ist mehr als effektiver und kostengünstiger Klimaschutz. Noch dazu steckt darin wirtschaftliches Potential, dessen Eckpfeiler die Blue Carbon Credits sind. Ähnlich wie eine Kompensierung durch Aufforstungsprojekte können Unternehmen und Einzelpersonen ihre Emissionen durch den Kauf von Kohlenstoffgutschriften ausgleichen, die Meeresschutzprojekte finanzieren. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums werden Kohlenstoffgutschriften bis 2030 ein Volumen von bis zu 50 Milliarden Dollar erreichen. Ein erheblicher Teil dieses Geldes soll Blue Carbon zugutekommen.
5. Fazit
Die Blue Carbon Strategy ist ein Lösungsansatz, um den menschengemachten Klimawandel abzuschwächen. Durch den Schutz von Meeres- und Küstengebieten können Treibhausgase langfristig gebunden werden und so zu einer sicheren und gesunden Zukunft beitragen. Bei SALZWASSER unterstützt du mit jedem Kauf Projekte zum Meeres- und Küstenschutz. Wir glauben an die Potenziale des Meeres und engagieren uns deshalb aktiv zusammen mit dem SALZWASSER e.V.
6. Häufige Fragen
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